Analog dem Zeitgeist huldigende, die komplexe Realität bewusst negierende Selektion von Informationen kann man auch in den Berichten über Gewalttaten verfolgen. Groß aufgemacht wird über die Attacke russischer Hooligans auf spanische Antifa-Leute in Köln berichtet. Doch die vielen Angriffe von Immigranten auf Deutsche ohne Migrationshintergrund schaffen es allenfalls auf die hinteren Seiten von Lokalblättern, und dann meist in geheimnisumwobenem Geraune von irgendwelchen "jungen Männern", die sich nicht zu benehmen wussten bzw. in Zukunft wohl statt kriminell politisch korrekter als "verhaltensoriginell" bezeichnet werden sollten. Anders sieht es in unserer Presse aus, wenn die Angreifer Bio-Deutsche sind. Was für ein Aufatmen ging durch die Medien, als herauskam, dass der Messerstecher von Grafing, "Paul H.", trotz seiner Allahu Akbar Rufe als "echter Deutscher" identifiziert werden konnte, obwohl das inzwischen aber weniger klar zu sein scheint. Ebenso wäre der Aufmacher über die russischer Hooligans in Köln bestimmt nicht halb so interessant gewesen, wäre von irgendwelchen Spaniern berichtet worden, die von irgendwelchen Männern beim Verteilen von irgendwelchen Zetteln verprügelt worden sind. [Zum Vergleich: letzten November wurde in Berlin während eines meiner Besuche dort ein spanischer Tourist grundlos auf offener Straße erstochen. Das Verbrechen hat es gerade noch zu einer kleinen Notiz in der Berliner Morgenpost geschafft.]
Bei Talk-Shows wird, wenn's gar nicht mehr anders geht, eine Einzelperson eingeladen, die dem politischen Einheitskurs der Partei CDUCSUSPDFDPGRÜNEDIELINKE politisch entgegensteht. Auffällig ist in solchen Fällen immer die mediale Inszenierung. Das Publikum ist grundsätzlich sorgfältigst ausgewählt, überwiegend aus jungen Frauen bestehend und deutlich erkennbar stark mit bekopftuchten Migrantinnen durchsetzt. Begleitet wird das Ereignis mit einer gut geölten Beifalls-Choreographie. Da kann der hinzurichtende Kandidat oder die hinzurichtende Kandidatin noch so gute Argumente vorbringen, er oder sie wird keinen oder allenfalls einmal spärlich dosierten Beifall bekommen. Begeisterter Beifall ist dem angesagten politischen Einheitskurs vorbehalten, selbst wenn die vorgebrachten Argumente erbärmlich sind.
Professionell-manipulative Kameraführung
Eine professionell-manipulative Kameraführung tut ein Weiteres: Die geäußerten unbequemen Meinungen des Minus-Protagonisten werden mit der verächtlichen Mimik der politisch korrekten Plus-Protagonisten und der erkennbar dem mainstream verpflichteten Moderatorin konfrontiert. Sogenannte Rechtspopulisten werden vorgeführt und vor einem Millionenpublikum demontiert. Wäre es technisch möglich, würde man sicher noch den externen "Johl-Faktor" ins Studio übertragen. Erstaunlich ist, dass die Rechnung gelegentlich trotzdem nicht aufgeht, wie man dann am anderen Tag den Kommentaren von Zuschauern im Internet entnehmen kann. So schmettert bei solche Gelegenheiten etwa Thilo Sarrazin die meisten Angriffe mit großer Überlegenheit ab, und – peinlich, peinlich – fast alle kriegen es mit.Lokalpresse sucht Sonnenschein
Meine schriftliche Anfrage bei der Lokalpresse bezüglich der in meinen Augen nicht zu akzeptierenden selektiven Berichterstattung provozierte eine bemerkenswerte Erklärung. Wenn die Bürger die offiziellen Gelegenheiten, Bürgerversammlungen etc. zur Kritik an den Vorgängen nicht ausnutzten, wäre das nicht das Problem der Medien. Das Problem, so der zuständige Redakteur, sei: „Sie finden kaum einen Bürger, der sich dazu namentlich in der Presse äußern würde, da er befürchten muss, anschließend als Rechtsradikaler abgestempelt zu werden" (O- Ton der Lokalredaktion). Mein Vorschlag, die Meinungen und Erfahrungen der Bürger dann einfach in anonymisierter Form zu veröffentlichen, wurde nicht beantwortet. Erstaunlich ist, dass jedem Kriminellen das Recht zusteht, in den Medien anonym zu bleiben; den besorgten Bürgern steht dieses Recht offenbar nicht zu. Sie müssen sich, wenn sie in der Presse oder in Versammlungen mit ihren wirklichen Nöten zu Wort kommen wollen, ans Messer liefern. Die Dame, die mir über die obengenannten Erfahrungen mit Einwanderern in den Quartieren berichtet hat, sah sich beim Reden mehrmals um, um sich zu versichern, dass auch niemand anderer Zeuge ihrer Äußerung werden konnte.Vielfach war und ist bei uns die Rede von der "Lügenpresse". Man muss aber gar keine Lügen verbreiten. Es reicht schon, wesentliche Teile der Wahrheit zu verschweigen. Wenn ich sage, die Nationalflagge Deutschlands sei schwarz ist das keine Lüge, denn sie ist schwarz, rot und gold. Nach den Gesetzen der Logik ist die Behauptung, die Nationalflagge Deutschlands sei schwarz, also keine Lüge, denn sie IST ja schwarz. Sie wäre aber, wie jedes Kind sieht, eine Irreführung, denn sie verschweigt wichtige weitere Aspekte. Würde die Information hier enden, so hätte man ziemlich windschiefe Vorstellungen von der Beschaffenheit der Flagge. Sie wäre z.B. von der des IS nicht gut zu unterscheiden.
Hier landen wir in einem Zusammenhang, an den Bertolt Brecht (1898-1956) zu seinen Lebzeiten bestimmt nicht gedacht hätte, als er das Gedicht An die Nachgeborenen schrieb. Dort lautet eine der bekanntesten Strophen:
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Quelle: http://www.rolandtichy.de/gastbeitrag/meinungswaesche/
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