Kleiner Nachtrag zu dem Artikel von Vera Lengsfeld: Nach der großen Silvestersause in Köln war „der Rechtsstaat gefordert", sollten die Täter „mit der ganzen Härte des Rechtsstaates verfolgt und bestraft" werden. So tönte es von allen Seiten, vor allem von dem Oberversager im Düsseldorfer Innenministerium.
Was ist daraus geworden? Ein knappes Jahr nach der Tatnacht war die Bilanz so dünn wie ein Blatt Klopapier. Sechs Verurteilungen zu bedingten Freiheitsstrafen. Mittlerweile könnten es einige mehr sein, vielleicht zehn, wenn nicht gar ein Dutzend. Das Problem bei solchen Verfahren ist, dass man eine Tat einem Täter zuordnen muss. Die pure Anwesenheit am Tatort ist noch kein Beweis, was auch vollkommen richtig ist. Es könnte sich im Einzelfall auch um Reisende handeln, die versucht haben, den Bahnhof zu erreichen.
Die Sache sieht anders aus, wenn die Tatverdächtigen auf einem Dach festgenommen wurden, von dem Steinplatten und Molotow-Coctails geworfen wurden. Hier kann man kaum von einer zufälligen Anwesenheit ausgehen. Dennoch: "Alle Verdächtigen von brutalem Hinterhalt auf Dach wieder frei", meldet „Welt online" heute. Und dabei wird es aller Wahrscheinlichkeit nach auch bleiben. Hamburg wird so ausgehen, wie Köln ausgegangen ist - ein weiteres Kapitel im Buch über das Hornberger Schießen. Diesmal unter der Schirmherrschaft der Minister Maas und de Maiziere. Unter der Mitwirkung von Martin Schulz.
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